Fragebogen

„Aktien müssen unbeliebt und unterbewertet sein“

Peter E. Huber, Partner und Fondsmanager der Taunus Trust GmbH, beantwortet den Fragebogen der rendite.

„Aktien müssen unbeliebt und unterbewertet sein“

Herr Huber, wann und womit haben Sie Ihr erstes eigenes Geld verdient? 

Als Schüler mittels diverser Ferienjobs. Mein Taschengeld war äußerst knapp bemessen. 

Wofür haben Sie es ausgegeben? 

Für mein Traumfahrrad.  

Was war Ihr erfolgreichstes Investment? 

Ich habe viele Aktien mit mehreren 100 % Gewinn verkauft, hatte aber nie einen wirklich großen Wurf. 

An welches Fehlinvestment erinnern Sie sich? 

Auch da gibt es eine Reihe von Totalverlusten. An Juvena, eine Schweizer Kosmetikaktie, erinnere ich mich besonders schmerzhaft, ein lupenreiner Wachstumswert. 

Treffen Sie Ihre privaten Anlageentscheidungen allein oder beraten Sie sich mit jemandem? 

Ratschläge sind auch Schläge. Ich denke lieber selbst über interessante Investments nach. 

Welche Kennzahlen sind für Sie wichtig, wenn Sie sich ein Wertpapier näher anschauen? 

Wichtig ist mir die Drei-U-Regel: Aktien müssen unbeliebt und unterbewertet und von den Anlegern untergewichtet sein. Für die Unterbewertung berücksichtige ich Fundamentaldaten wie EV/Ebitda, Kurs/Gewinn-Verhältnis, Kurs/Cash-flow, Kurs/Buchwert und Dividendenrendite. Auch Insiderkäufe sind wichtig. 

Wie wichtig ist Nachhaltigkeit beim Investieren? 

Ich habe schon immer ethisch fragwürdige Aktien gemieden (Tabakkonzerne, Fleischverarbeiter, Waffenfabrikanten etc). Aber warum soll ich einen Ölkonzern meiden, der Milliarden in den Aufbau alternativer Energiequellen investiert? Die derzeitigen ESG-Richtlinien gehören dringend überarbeitet. 

Haben Sie bei der Geldanlage ein Vorbild? 

Eigentlich nicht. Ich schätze aber John Templeton, André Kostolany und Warren Buffett sehr. 

Ihr Motto beim Investieren lautet? 

„Sei ängstlich, wenn andere gierig sind, und sei gierig, wenn andere ängstlich sind.“ (Warren Buffett). 

Welches Buch sollten Anleger gelesen haben? 

Gustave Le Bon „Psychologie der Massen“ und Nassim Taleb „Narren des Zufalls“. 

Sie haben eine Million Euro und müssen diese mit einem Anlagehorizont von zehn Jahren investieren. Wie würden Sie das Geld anlegen beziehungsweise aufteilen?  

70% in Aktien mit Schwerpunkt Asien und Energie- und Rohstoffwerte, 10% Xetra-Gold, 10% inflationsgeschützte Anleihen (Linker) und 10% Cash